Feuerwehr, Stadthalle und Haushalt: Vielseitiges Programm beim fünfstündigen Stadtentwicklungsausschuss

Die gestrige Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt startete zunächst mit interessanten Informationen zu zwei historisch bedeutenden Plätzen in Königs Wusterhausen. Die Rede ist vom Bahnhof und dem Zeesener Schloss. An beiden Standorten sind umfangreiche Entwicklungen geplant. Zunächst zum Bahnhof: Die deutsche Bahn berichtete ausführlich über die geplanten Umbauarbeiten, vor allem im Zuge der neu geplanten Durchfahrt am Kreisverkehr in Richtung Storkower Straße. Dort wird ab dem kommenden Jahr damit begonnen, die sanierungsbedürftige Tunneldurchfahrt zu erneuern. Die aufwendigen Arbeiten werden mehrere Jahre in Anspruch nehmen und mit den dafür notwendigen Sperrungen den Verkehrsfluss vor große Herausforderungen stellen.

Ganz so konkret waren die Ausführungen zur ehemaligen Gründgens-Villa in Zeesen noch nicht. Der Projektentwickler informierte, unterlegt durch nette Visualisierungen über seine Absichten, dort altersgerechtes Wohnen und eine Tagesklinik schaffen zu wollen. Der Hinweis der SPD-Fraktion hinsichtlich des Betreibermodells vor allem darauf zu achten, dass die Mieten auch von lokalen SeniorInnen zu stemmen sein müssen, wurde zugesagt.

Gute Nachricht auch für die KameradInnen in Wernsdorf: Sachgebietsleiter Robert Köhring präsentierte den Stand der neuen Feuerwache. Gemäß seinen Ausführungen ist mit einem Baubeginn im Juli 2023 und einer Fertigstellung im September 2024 zu rechnen. Zudem wird auf dem Gelände noch eine Fläche vorgehalten, die perspektivisch für den Bau einer neuen Kita genutzt werden kann.

Perspektivische Heimkehr der Netzhoppers in den kommenden Jahren?

Mit Spannung wurde auch die Informationsvorlage zur Machbarkeitsstudie einer Stadthalle/Mehrzweckhalle auf dem Funkerberg erwartet. Die fast 100-seitige Untersuchung zeigte neben dem Einzugsgebiet potenzieller BesucherInnen auch mögliche Betreibermodelle auf, um die Netzhoppers perspektivisch wieder an ihre alte Wirkungsstätte zurückholen zu können. „Wir freuen uns, dass das einst von uns in 2015 eingebrachte Thema nun wieder Gegenstand der Debatte wird. Die vorliegende Studie wird uns mit Sicherheit bei der Meinungsbildung helfen“, so der Ausschussvorsitzende Tobias Schröter.

Kritik an Masse der Bauinvestitionen

Neben mehreren Straßenausbauprojekten, die gegenstandslos beraten wurden, gab es bei der Vorlage zur Haushaltssatzung vermehrten Gesprächsbedarf. Vor allem die abgebildete Masse an Bauinvestitionen sorgte für Unmut. Waren es im letzten Jahr noch 20 Millionen Euro für geplante Investitionen, von denen die Verwaltung rund 9 Millionen Euro umsetzen konnte, stehen für kommendes Jahr 39 Millionen Euro im Plan. Eine Zahl, die die Mehrheit der anwesenden Fraktionen für nicht umsetzbar hält. Der Kämmerer kündigte an, in den kommenden Tagen alle Fraktion besuchen zu wollen, um unter anderem dieses Thema noch mal intensiv besprechen zu können, damit die Satzung der SVV noch in diesem Kalenderjahr zur Beschlussfassung vorgelegt werden kann.