Neues Quartier für Niederlehme, neues Leben fürs Zeesener Schloss und Glasfaserarbeiten im Stadtgebiet: breites Themenfeld im Stadtentwicklungsausschuss

In seiner zweiten Zusammenkunft in diesem Jahr beschäftigte sich der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt (SBU) am Montagabend mit einer Vielzahl von Themen. Den Start der 4-stündigen Sitzung markierte ein nicht ganz unbekanntes Projekt: das Hafenquartier in Niederlehme.

Neuer Investor und alte Sorgen in Niederlehme

Das ehemalige Areal der Heidelberger Sand und Kies in Niederlehme hat einen neuen Eigentümer: die KW Development. Die Projektentwickler aus Berlin stellten den Mitglieder:innen des SBU ihre Ideen für das geplante Quartier am Möllenzugsee vor. Geschäftsführer Jan Kretzschmar führte aus, dass auf der Konversionsfläche 350 Wohneinheiten entstehen sollen. Von den gigantischen Hochhausträumereien (15 Etagen!) der „Mehrwertbauer“ aus dem vergangenen Jahr hat man sich jedoch verabschiedet. In der Präsentation klang an, dass die ursprünglich geplante Landmarke von 15 auf 6 Etagen reduziert wurde. Darüber hinaus sollen Restaurants, Geschäfte und eine Marina auf der Konversionsfläche entstehen. Eine Kita mit 130 Plätzen gehört ebenso zu den Planspielen wie Forschungslabore für Wasserstoffanwendungen und eine solarbetriebene Fähre in Kooperation mit der TH Wildau. Kritisch angemerkt wurde u. a., dass die Verdichtung sehr hoch sei und für den Bau der Kita Waldrodung ansteht. Des Weiteren wurde zu Bedenken gegeben, dass die Ortslage Niederlehme in den kommenden Jahren um rund 900 Wohneinheiten anwachsen könnte, was eine Verdopplung der Einwohnerzahl gleichkäme. Ein Aufstellungsbeschluss für das Vorhaben wird voraussichtlich in der Sitzung vor der Sommerpause auf der Agenda stehen.

Ende des Dornröschenschlafs für das Zeesener Schloss?

An diesem Punkt sind die Entwickler für das Zeesener Schloss nach 2-jähriger Planung bereits angelangt. Auf dem historischen Areal am Zeesener See soll eine alters- und seniorengerechte Wohnanlage entstehen, in der das geschichtsträchtige Schloss, neben sieben weiteren neuen Gebäuden, den zentralen Fixpunkt markiert. Die Ausschussmitglieder:innen empfahlen der SVV den Aufstellungsbeschluss, jedoch mit den Forderungen des Ortsbeirates nach mehr Stellplätzen, einer ärztlichen Grundversorgung für die Bewohner:innen und Räumlichkeiten für einen Kassenarzt.

Ferner wurden im weiteren Sitzungsverlauf der Grundsatzbeschluss zur neuen Hauptfeuerwache im Königspark dahingehend qualifiziert, dass die Verwaltung den angestrebten Neubau auf einer gesicherten kommunalen Fläche vornehmen kann.

Moniert wurde in der Ausschussdebatte der aktuelle Glasfaserausbau in den Ortsteilen. Die Verwaltung informierte, dass durch Beschädigungen am Wurzelwerk verschiedener Bäume schon 8 Notfällungen und 25 Kronenkürzungen notwendig wurden. Abhilfe schaffen sollen künftig ökologische Baugutachter. Die Vielzahl der verstreuten Arbeiten in Kombination mit der dünnen Personaldecke begünstigen diese Ambitionen jedoch eher nicht.